Architektur aktuell 3/2012 384:splendid isolation, Haus M

Architektur aktuell 3/2012 384:splendid isolation, Haus M

In den vergangenen Jahren haben wir das Phänomen Einfamilienhaus aus eher kritischer Sicht betrachtet. Im Mittelpunkt standen dabei der unverhältnismäßig hohe Ressourcenverbrauch und die Kosten für die Allgemeinheit, die sich aus der vielfältigen öffentlichen Förderung des „Häuselbauens“ ergeben. Leider müssen ja alle Steuerzahler für diese populistischen Politiker-Aktionen aufkommen, auch jene Bürger, die in urbanen Geschosswohnungen leben und niemals die Absicht hatten, ein Einfamilienhaus zu bauen. Das ist die eine Seite. Doch es gibt auch die andere, jene der individuellen Sinnstiftung, Selbstverwirklichung und Wertschöpfung. Wenn man sich gegen die Zwangsbeglückung großer Bevölkerungsteile durch übermäßige Förderung der Häuselbauer-Lobby wendet, dann müsste man konsequenterweise auch gegen jede legistische Behinderung der im Hausbau ausgedrückten Freiheit des Einzelnen auftreten. Und es geht auch um die Treffsicherheit der Steuerungsinstrumente. (…)

Editorial, Matthias Boeckl, Chefredakteur

Titus Bernhard Architekten – Haus M bei München
Text: Wolfgang Jean Stock – Eine bewohnbare Skulptur