Zentrale Idee und Leitmotiv des gesamt- und landschaftsarchitektonischen Konzepts ist das „Wohnen im Obstgarten“.
Vier Baufelder gliedern das Wettbewerbsgebiet in Quartiere mit jeweils eigener Identität durch Material- und Farbwahl der Fassaden und ggf. durch unterschiedliche Obstbäume in den öffentlichen Pflanzungen. Diese Quartiere können grundsätzlich in beliebiger Reihenfolge und unabhängig realisiert werden.
Zudem können sie bei gleicher wirtschaftlicher Erschließung mit unterschiedlichen Haustypen besetzt werden und sind durch ihren Zuschnitt und Bezug mit definierten Grenzen zu den keilförmigen Grünräumen robust genug für eine unterschiedliche individuelle Bespielung (siehe Piktogramme).
Der Schwerpunkt liegt auf wirtschaftlich zu erstellenden Reihenhaustypen und Mischformen, ergänzt durch Einfamilien- und Doppelhäusern gem. dem vorgegebenen Verteilungsschlüssel.
Die Erschließung wird auf die zentrale Hauptachse als Tempo 30 Zone und verkehrsberuhigte Ring- bzw. Anliegerwege mit reduziert.
Die Haupterschließung verbindet das Nahversorgungszentrum im Süden mit den neu zu errichtenden Sportanlagen im Norden.
Die Noterschließung am südlichen Ende mit Stich zum Haidhofweg ist gewährleistet.
Das Nahversorgungszentrum wird dicht an der Grünthaler Straße so organisiert,
dass sich die innere Erschließung und die Parkierung sowie alle lärmemittierenden Funktionen nach Süden abgewendet orientieren und das Wohngebiet weitgehend verschont bleibt.
Eine Anbindung an die ÖPNV Haltestellen Grünthaler Straße wird angeboten.
Die Mindestabstände für den Lärmschutz von der zukünftigen Bebauung werden eingehalten.
Das Energiekonzept gem. ENEV 2012 mit Ziel Passivhausstandart ist – abhängig von den bodengeologischen Verhältnissen und einer Betrachtung der Bauabschnitte mit erwartungsgemäß individueller Bebauung von Einfamilienhäusern differenziert zu betrachten: Geothermie in Verbindung mit Solarnutzung ist angestrebt.
Besonderer Bedeutung kommt dem Freiraum- und ökologischen Konzept zu:
die Obstwiese mit Blüte, Frucht und Herbstfärbung entwickelt ein stark Identität stiftendes und ländlich anmutendes Bild am Rand von Regensburg.
Das Neubaugebiet ist durch eine zentrale, leicht knickende Achse von Süden nach Norden bis zum neuen Sportzentrum erschlossen. Sie erhält eine klassische Oberfläche aus grauem Asphalt. In den künftigen Quartieren wird die Straße begleitet von einer Reihe weiß blühender Zierkirschen (Prunus avium `plena`) mit Parkbuchten. Die beidseitig parallel verlaufenden Gehwege sind aus einem eigenen, andersartigen Belag gebaut.
Der Belag der Haupterschließung endet an den Übergängen zu den Wohnstraßen um die Hierarchieänderung der Verkehrsteilnehmer deutlich zu machen. Dazu geht der Gehwegbelag in die Wohnstraßen über.
Alle straßenbegleitenden Bäume stehen in Baumbeeten mit einer schlichten Gräser und Staudenpflanzung. Somit wird der Straßenraum aufgelockert und dynamisiert.
Weitere Besucherparkplätze des Neubaugebiets werden in den westlichen Teilen der Quartiere situiert.
Die Privatgärten erhalten je nach Haustypus Einfriedungen aus Mauern bzw. Hecken. Zudem wird in jedem Hausgarten eine Regenwasserzisterne vorgesehen.
Der Parkstreifen ist geprägt durch extensive Obststreuwiesen mit heimischen Apfel- Birn- und Kirschbäumen, die als Lebensraum für vielerlei Planzen- und Tierarten dienen. Der Damm der Lärmschutzwand sowie der westliche Streifen des Wirtschaftswegs werden als Schotterfläche ausgebildet. Reptilien und ruderale Vegetation finden somit ebenfalls ihren Platz im Planungsgebiet.
Im Parkstreifen gibt es zudem Retentionsflächen für die Oberflächenentwässerung. Über Rinnen wird dieses gesammelt und in die Kiesversickerungsbecken geleitet. Weidengebüsche und Schilf reinigen das Wasser und unterstützen die Versickerung.
Der Wirtschaftsweg fungiert als Hauptfußgänger- und Radweg und verbindet das Planungsgebiet auch mit den umliegenden Naherholungsgebieten und bestehenden Stadtteilen. Die neuen Quartiere sind über kurze Stiche mit diesem Weg verbunden.
Entlang der Parkwegeachse wird ein großer Kinderspielplatz angesiedelt, der mannigfaltige Möglichkeiten zum Spiel anbietet. Im nördlichen Teil des Parkstreifens wird ein weiterer wohnungsnaher Kleinkinderspielplatz angeboten. Überstellt sind die Kinderspielflächen mit der nicht fruchtenden Kirschart Prunus avium `plena`.
Der östliche Grünraum des Planungsgebiets wird nicht durch zusätzliche Wege erschlossen, kann aber frei von den neuen Bewohnern durchstreift werden. An zwei Stellen kann durch Treppen der höher liegende Haidhofweg fußläufig erreicht werden.