Haus H
Im Umfeld einer heterogenen Villenbebauung und unter Berücksichtigung restriktiver Grund- und Geschossflächenzahlen im Münchener Süden nutzt „Haus H“ alle Kenngrößen ultimativ aus und strahlt freundlich in die Umgebung.
Die L-förmige Anlage entwickelt sich als freier Grundriss großzügig im Geiste der klassischen Villentradition von Nordosten als Fassung, gleichwohl ist sie öffnende Geste um Grundstück und Garten. Dabei folgt die Villa dem Leitthema „gestapelter Kuben“ mit einem freien Spiel aus juraverkleidetem Sockelgeschoss und hell verputzten verschobenen „Units“ im Obergeschoß.
Die entwerferischen Entscheidungen folgen immer den dialektischen Prinzipien „Struktur versus Fläche“, „offen versus geschlossen“, „schwer versus leicht“, „Natur versus Artefakt“ „wenige Öffnungen im Norden und Osten versus großzügige Verglasung nach Süden und Westen“ usw.…
Der Zugang von der Straße zum Hauseingang wird als Weg entlang eines schmalen Wasserbeckens inszeniert. Gestaltungselemente bekommen gleichwohl alle eine sinnvolle Funktion: Der Schlaftrakt, nach Süden mit großem Überstand „verschoben“, übernimmt die Aufgabe der Überdachung des Eingangs. Die schrägen Einschnitte und Leibungen überhöhen die plastische-skulpturale Gebäudeausformung und bieten wie selbstverständlich baulichen Sonnenschutz ohne zusätzliche verschattende Maßnahmen.
Im Inneren setzt sich das sorgfältige, reduzierte, von wenigen Materialien geprägte Detail fort. Bronziertes Messing für Tore & Türen erzeugen „Wertigkeit“ im Zusammenspiel mit Naturstein und Putz.
Leistungsphasen: 1-5
Projektleiter: Vincent Gabriel
Auszeichnungen: Häuser des Jahres 2017
Bildrechte: Jens Weber